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Experte Motzkus erläutert: Was die Monarchs für den Meistertitel benötigen

Dresden – „Disziplin, ein bisschen Glück und vor allem eine Spielauswahl, die es ermöglicht, am Ende das Spiel auch unter Kontrolle zu halten.“ Das sind laut Roman Motzkus (56) die drei entscheidenden Komponenten, die die Dresden Monarchs im Finale um die GFL-Meisterschaft am Samstag um 17 Uhr brauchen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Football-Analyst ein spannendes Endspiel prognostiziert, und auch diesmal bestätigt er diese Vorhersage im exklusiven Interview.

„Im letzten Jahr wurde ihnen teilweise vorgeworfen, warum sie immer direkt in die Endzone gegangen sind und nicht versucht haben, erst noch ein First Down zu erzielen. In den Jahren, in denen ich die Dresden Monarchs verfolge, kam es gelegentlich vor, dass das Clockmanagement oder die Auswahl der Spielzüge nicht optimal waren“, erläutert Motzkus.

„Ich bin jedoch überzeugt, dass sich das Team weiterentwickelt hat und aus diesen Fehlern gelernt hat. Ich bin mir sicher, dass es auch diesmal wieder ein sehr knappes Spiel werden wird.“

Dass die Monarchs und die Potsdam Royals erneut im Finale stehen, haben laut dem 56-Jährigen beide Mannschaften sich redlich verdient. Dennoch solle man die beiden Halbfinalspiele „nicht überbewerten“, wenn es um die Favoritenrolle geht.

„Die Potsdam Royals verfügen vielleicht über etwas mehr Power und Spielstärke, doch was die individuelle Qualität der Spieler und den Teamgeist betrifft, sehe ich Dresden ebenfalls gut aufgestellt und mit hervorragenden Chancen.“

Die deutliche 6:31-Niederlage der Dresdner in der regulären Saison Anfang September spielt für Motzkus keine Rolle mehr. „Wenn Potsdam Vollgas gibt, hat jeder Gegner zu kämpfen – und das wird Dresden erneut zu spüren bekommen.“

„Ich erinnere auch an das letzte Jahr: Damals galt Potsdam als klarer Favorit, viele erwarteten ein einseitiges Spiel. Doch wir haben bis zur letzten Sekunde mitgefiebert und gezittert, wie es ausgeht. Deshalb bin ich überzeugt, dass auch dieses Spiel sehr eng wird.“

Ähnlich verhielt es sich bereits beim Endspiel vor einem Jahr in Essen. Dort hatten die Monarchs in der regulären Saison noch deutlich mit 19:40 verloren. Im Oktober wurde es dann 21:27, und Dresden drückte in den letzten Sekunden noch einmal auf die Royals-Endzone, entschied sich jedoch falsch.

„Ein Finale ist immer etwas Besonderes. Da es nur ein einziges Spiel ist, kann im Verlauf so viel passieren“, erklärt Motzkus. „In meiner gesamten Football-Karriere habe ich oft erlebt, dass viele vorab meinten, alles sei entschieden – und dann nimmt das Spiel eine ganz andere Dynamik an.“

Ein weiterer wichtiger Faktor könnte der Heimvorteil sein: Rund 20.000 Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion, die meisten davon Anhänger der Monarchs.

Motzkus ergänzt: „Die Fans spielen ebenfalls eine große Rolle. Gerade wenn man den Gegner in einer entscheidenden Situation stoppen kann, entsteht oft eine zusätzliche Motivation. Es gibt viele Aspekte, die man vorher nicht genau abschätzen kann.“

Eines steht jedoch fest: Der GFL Bowl präsentiert in diesem Jahr die Crème de la Crème des deutschen American Footballs – ein Ereignis, das man sich nicht entgehen lassen sollte!